Hosinsul (Grundsätze)
Grundsätze zu Hosinsul auf Taekwon-Do Prüfungen des NWTV:
1) Hosinsul ist eine Disziplin des TKD neben anderen auf einer Graduierungsprüfung. Hier werden Aktionen gezeigt als Ergänzung zu den anderen TKD-Disziplinen wie z.B. Kampf oder Partnerübung.
Einen Fauststoß oder einen Fußtritt kann man mit den bekannten Aktionen des TKD z.B. aus dem Freikampf oder den Partnerübungen vermeiden, abwehren und/oder kontern.
Das gleiche gilt, wenn dem Sportler bei einem überraschenden Angriff nichts einfällt; dann kann er auf die geläufigen Techniken mit den verschiedenen (freien) Angriffswerkzeugen zurückgreifen, um sich aus einem Griff zu lösen oder den Angreifer abzulenken bzw. kampfunfähig zu machen (Bewegungsformen, Stöße, Schläge, Stiche, Blöcke usw.).
2) Hosinsul im TKD außerhalb von Graduierungsprüfungen ist eine Disziplin, die bei Angriffen bzw. Griffen, die untypisch für die normale TKD-Praxis (Grundschule, Formen, Partnerübungen, Freikampf) sind, angewandt werden kann.
TKD-Hosinsul ist also weniger eine Selbstverteidigung für den sogenannten „Ernstfall“ oder gar „die Straße“ sondern die Vervollständigung des TKD-Systems bzw. seiner Teildisziplinen. Das heißt TKD-Hosinsul konkurriert nicht mit den sogenannten SV-Systemen, soll aber dennoch als praktische Anwendungsmöglichkeit gegen unerwartete bzw. aus dem Taekwon-Do unbekannte Angriffe/Griffe die Verteidigungsfähigkeit des TKD-Sportlers in Situationen außerhalb des Dojangs vervollständigen.
3) Die bei Hosinsul angewandten Aktionen sollen „realistisch“ sein bzw. „funktional“ (also nicht unbedingt spektakulär). Damit ist nicht die universelle Einsetzbarkeit in allen Situationen und für jeden gemeint. Eine angewandte SV-Technik muss in dem betreffenden Moment bei der betreffenden Person angemessen sein und entsprechend der beabsichtigten Zielsetzung und Wirkung „funktionieren“ ohne besonderen, extremen Krafteinsatz. Stattdessen werden bekannte Prinzipien des Taekwon-Do wie z.B. Erhöhung der Wirkung durch Einsatz des ganzen Körpers (z.B. Beckeneinsatz) oder Nutzung (z.B. Weiterleitung) der Angriffsenergie, Vitale Punkte, Bewegungsformen (nicht statisch agieren) und ähnliches angewandt.
4) Da es sich um eine Übungsdisziplin handelt, sind die möglichen Angriffe vorher bekannt. Es sollten möglichst gegen folgende Angriffe (und darüber hinaus) Gegentechniken gezeigt werden können:
a) Haare greifen mit einer/beiden Händen (von vorn, von der Seite, von hinten)
b) Würgen mit einer/beiden Händen (von vorn, von der Seite, von hinten)
c) Reversgriff mit einer/beiden Händen
d) Handgelenksgriffe gleichseitig/über Kreuz mit einer/beiden Händen
e) Umklammerung von vorn (Arme frei/Arme eingeklemmt)
f) Schwitzkasten von vorn
g) Umklammern der Beine von vorn
h) Schwitzkasten von der Seite
i) Umklammern von hinten (Arme frei/Arme eingeklemmt)
j) Schulterfassen (von vorn, von der Seite, von hinten )
k) spezielle Griffe gegen Fußtritte
l) spezielle Angriffe wie z.B. Nelson, Transportgriffe, Festlegegriffe (erst im Danbereich)
Gegen jeden Angriff sollte der Sportler mindestens zwei Varianten üben, eine mit klassischen TKD-Grund-Techniken und eine mit besonderen Aktionen z.B. auch aus anderen Kampfsportsystemen.
Stockangriffe (was gegen Messer funktioniert, ist auch bei Stockangriffen möglich, aber nicht umgekehrt)
a) Schlag von oben
b) Schlag einwärts
c) Schlag von innen nach außen
d) Schlag gegen die Beine
e) Stockstich (gerade, aufwärts)
f) spezielle Stocktechniken aus anderen Waffenstilen
Messer-Selbstverteidigung gegen Angriffe ähnlich a) – e) bei Stock oder schneidende Angriffe (oder gegen andere Waffen) soll erst im höheren Danbereich zum/ab 2.Dan gezeigt werden.
4) Jede Hosinsul-Aktion auf Prüfungen soll einen Anfang (spätestens innerhalb einer Sekunde nach dem Angriff/Griff reagieren oder sogar zuvorkommen bzw. in den Angriff hinein agieren) und ein Ende haben. Mit Ende ist gemeint, dass a) der Angegriffene sich befreit und Distanz herstellt oder b) der Angegriffene den Angreifer kampfunfähig gemacht hat (und Distanz herstellt) bzw. der Angreifer flüchtet, c) der Angreifer wird (z.B. am Boden) kontrolliert (kann nicht mehr aus einem Griff heraus), d) der Angreifer ist in einem Transportgriff, e) der Angegriffene entzieht sich dem Angriff (weicht aus, befreit sich) und flüchtet.
5) Hosinsul soll nicht gegen geltende Gesetze („SV-Paragraf“) verstoßen, also verhältnismäßig sein.
Partnerübungen (Grundsätze)
Grundsätze zu Matsogi auf Taekwon-Do Prüfungen des NWTV:
Das Partnerübungssystem im Taekwon-Do ist unterteilt in abgesprochene (Sambo-, Ibo-, Ilbo-Matsogi) und nicht abgesprochene (Ban-Jaju- und Jaju-Matsogi) Partner-Kampfübungen (Matsogi). Hosinsul (Selbstverteidigung) ist zwar auch eine Partnerübung fällt hier jedoch heraus und wird extra behandelt. Der Freikampf (nicht abgesprochene Partnerübung wird ebenfalls extra behandelt.. Bei den Partnerübungen kommen nur Gurndschultechniken zum Einsatz. Hier bedeutet „Kampf“ also nicht Wettkampf-/Freikampf sondern „Partner-Kampfübung“ im weiteren Sinne (nämlich abgesprochen und frei).
Kriterien für eine gute abgesprochene Partnerübung sind:
1) Abstand (realistischer Abstand bei den Blöcken und vor allem bei den Gegentechniken)
2) Zeitpunkt (Timing), z.B. sich mit dem Partner gleichmäßig bewegen (gleichzeitig ausholen) und in den Angriff hineinblocken (Block und Angriff enden gleichzeitig) und im Idealfall gleichzeitig beenden („Goman“).
3) Geeignetes Abwehrteil an der richtigen Stelle des Angriffsarmes/
-Beines Kontakt machen.
4) Zielrichtung des Angriffs (unabhängig von der erwarteten Abwehr auf einen vitalen Punkt des Gegners richten) und Zielrichtung der Abwehr (Angriffsteil blockieren bzw. ablenken mit Kontakt). Falls der Abwehrende zu spät blockt, soll der Angriff angehalten, rechtzeitig arretiert werden.
Bei den Gegenangriffen ist leichter Körperkontakt (nicht am Kopf) zulässig. Die Gegenangriffe sollen kurz vor dem Auftreffen gestoppt werden (nicht am Ziel vorbei, oder vorher/vorbei schlagen/treten), so dass sie ohne dieses Stoppen treffen könnten.
5) Messmethoden sind ein Hilfsmittel (z.B. für Anfänger), um den idealen Abstand vor einem Angriff mit TKD-Techniken innerhalb einer normierten, abgesprochenen Partnerübung zu ermitteln.
Das Abmessen geschieht in der Regel nicht durch Abschreiten, sondern „mit den Augen“ auf der Basis von Bewegungsgefühl und Erfahrung.
Als geeigneter Ersatz für das Abmessen durch einen Schritt könnte man direkt mit der geplanten Angriffstechnik ein Mal langsam angreifen und dabei gleichzeitig den Abstand finden bzw. korrigieren sowie dem Partner Gelegenheit geben, die geeignete Abwehr vorzubereiten.
Bei Graduierungsprüfungen (insbesondere bei Sambo-Matsogi im Anfängerbereich) kann das Abmessen bei einem neuen Angriff (nicht mehrmals für den gleichen Angriff neu abmessen) demonstriert werden als Beleg dafür, dass der Sportler die Abmessmethoden kennt.
Das Abmessen bei Partnerübungen ist keine Pflicht und muss nur auf Anforderung beispielhaft gezeigt werden können.
Bei eingespielten Partnern wird in der Regel nicht mehr extra mit Schritt oder Technik abgemessen.
6) In der Regel ist bei den Partnerübungen (außer z.B. bei mobum-matsogi) nur ein Gegenangriff vorgesehen, da eine solche TKD-Technik mit vollem Einsatz ausgeführt wird und dementsprechend Wirkung (außer Gefecht setzen mit einer entscheidenden Aktion) erzielt.
7) All bekannten TKD-Techniken (Hand-/Fußtechniken, Bewegungsformen usw.) können bei den Partnerübungen angewendet werden. Ungleichheiten in den Körperproportionen bzw. der Körpergröße können z.B. durch Bewegungsformen (Sprünge, Schritte, Doppelschritte, Gleiten, verschieben usw.) ausgeglichen werden.
Lehrunterlagen Übungsleiter
Prüfungsarbeiten (Facharbeiten zu Graduierungen ab 4.Dan)
Übersicht Graduierung - Tul
Lexikon (Wörter koreanisch-deutsch)
A | |
an | innen |
an palmok | innerer Unterarm |
annun junbi sogi | sitzende Anfangsstellung |
annun sogi | Sitzstellung |
anuro nach | innen |
ap cha busigi | Tritt nach vorne |
ap cha olligi | Schwungtritt nach vorne |
ap joomuk | Frontfaust |
ap kumchi | Fußballen |
ap | vorne, nach vorne |
B | |
baji | Hose |
bakat palmok | äußerer Unterarm |
bakat | außen |
bakuro | nach außen |
baldung | Fußspann |
balkal dung | innere Fußkante / inneres Fußschwert |
balkal | Fußkante / Fußschwert |
bandae dollyo chagi | umgekehrter Kreistritt |
bandae | seitenverkehrt |
bandal chagi | bogenförmiger Tritt |
bandalson | Bogenhand |
bandong ryok | Reaktionskraft |
baro | seitengleich |
busigi | Schnapptechnik |
C | |
chagi | Tritt |
charyot sogi | Hab-Acht-Stellung |
charyot | Achtung! |
chukyo | nach oben von der Mitte zum Kopf |
D | |
Do | geistiger Weg |
dobok | Anzug |
dojang | Trainingshalle |
dolgi | Das Wenden |
dollimyo | kreisförmig |
dollyo | chagi Kreistritt |
dolmyo | gedreht, nach einer Drehung |
dolmyo yop cha jirugi | gedrehter Tritt zur Seite |
doo songarak | Doppelfinger |
doo | doppelt |
dung joomuk | Faustrücken |
dwichook | Ferse, Hacke |
dwijibo sonkut | umgekehrte Fingerspitzen |
dwijibo | umgekehrt |
dwyt cha jirugi | Tritt nach hinten |
dwyt kumchi | hinter Fußsohle |
dwyt | nach hinten |
E | |
euhke | Schulter |
G | |
ghin joomuk | lange Faust |
gibon yonsup | Grundschule |
gita boowi | sonstige Körperzonen |
gojung sogi | Feste Stellung |
goman | Beenden! |
gong gyuk | Angriffswerkzeuge |
guburyo junbi sogi | gebeugte Anfangsstellung |
guburyo sogi Typ A | gebeugte Ansatzstellung Typ A |
guk gi | Selbstdisziplin |
gunnun junbi sogi | Gang-Anfangsstellung |
gunnun sogi | Gangstellung |
H | |
ha bansin | Teile des Fuß |
hechyo | keilförmig |
I | |
ibo matsogi | Zweischritt |
ilon | Theorie |
in nae | Ausdauer |
inji joomuk | Vorderknöchelfaust |
J | |
jayu matsogi | Freikampf |
jeja | Schüler |
jeogori | Jacke |
jip joong | Konzentration |
jirugi | Stoß |
joomuk | Faust |
joongi joomuk | Mittelknöchelfaust |
junbi sogi | Anfangsstellung |
junbi | Fertig machen! / Anfangsstellung einnehmen! |
K | |
kaunde | mittlere Körperzone |
kihap | Kampfschrei |
kumchi | Fußsohle |
Kwon | stoßen, schlagen und stechen mit der Hand/Faust |
kyek pa | Bruchtest |
kyong ye jase | Verbeugehaltung |
kyong ye | Verbeugen |
kyun hyung | Gleichgewicht |
M | |
makgi boowi | Abwehrwerkzeuge |
makgi | Abwehr |
matsogi | Kampf |
moa sogi Typ A | geschlossene Anfangsstellung Typ A |
moa sogi | geschlossene Fußstellung |
mom dungboon | Körperzonen |
moorup | Knie |
mori | Kopf |
N | |
naeryo chagi | Abwärtstritt |
naeryo | abwärts vom Kopf zur Mitte |
najunde | untere Körperzone |
narani junbi sogi | Parallele Anfangsstellung |
narani sogi | Parallelstellung |
niunja sogi | L-Stellung |
noolo | abwärts von der Mitte nach Unten |
nopunde | obere Körperzone |
O | |
olligi | Schwungtritt |
ollyo | aufwärts von Unten zur Mitte |
omgyo didigi | Schritte machen |
opun sonkut | waagerechte Fingerspitzen |
opun | waagerecht |
orun | Rechts |
P | |
palkup | Ellenbogen |
palmok | Unterarm |
pyun joomuk | offene Faust |
S | |
sabum | Meister |
saju jirugi | Vier-Seiten-Angriff |
saju makgi | Vier-Seiten-Abwehr |
sambo matsogi | Dreischritt |
sang bansin | Teile der Hand |
sang | mit beiden |
sijak | Beginnen! |
simsa | Prüfung |
sogi | Fußstellung |
sokdo | Geschwindigkeit |
sonbadak | Handballen |
sondung | Handrücken |
sonkal dung | Innenhandkante |
sonkal | Handkante |
sonkut | Fingerspitzen |
sun sonkut | senkrechte Fingerspitzen |
sun | senkrecht |
T | |
Tae | springen, stoßen, stechen und Treten mit dem Fuß |
taerigi | Schlag |
tedo | Verhalten beim Training |
ti | Gürtel |
torras | Drehen! / Umdrehen! |
tul | Form |
tulgi | Stich |
W | |
wen | Links |
Y | |
ye ui | Höflichkeit |
yom chi | Integrität |
yop baldung | seitlicher Fußspann |
yop cha jirugi | Tritt zur Seite |
yop cha olligi | Schwungtritt zur Seite |
yop joomuk | Seitenfaust |
yop kumchi | Seitenfußsohle |
yop | seitlich, zur Seite |
yopap | nach vorne seitlich |
yopdwi | nach hinten seitlich |
Z | |
zilyang | Masse |